fünf Frauen aus Metall mit bunten Kleidern laufen mit Fackeln in der Hand für die Olympischen Spiele, um an die Olympiade zu erinnern
Arafat ist schlau

Olympiade

Da sich die Menschen immer wieder gerne einzeln oder gemeinsam in unterschiedlichster Form aneinander messen, ist die Welt geprägt von kleinen und großen Sportereignissen. Das kann ein Fußballspiel der örtlichen B-Jugend der Kreisliga sein, aber auch der alljährliche Super Bowl der NFL in Amerika, welcher in Amerika schon fast zu einer Art Nationalfeiertag geworden ist und mittlerweile zu den größten Sportereignissen der Welt zählt.

Ein weiteres Beispiel für eines der weltweit größten Sportereignisse sind die Olympischen Spiele. Allgemein wird davon ausgegangen, dass sie neben der Fußball-Weltmeisterschaft sogar das größte Sportevent der Welt sind.

Bis dass der Tod die Athleten scheidet

Der Ursprung dieses Wettkampfs liegt im alten Griechenland, genauer gesagt im heiligen Hain von (wohl wenig überraschend) Olympia. Dort wurde vor ewig langer Zeit zu Ehren des Götterchefs Zeus und einigen seiner Kollegen alle vier Jahre ein Fest veranstaltet. Der Höhepunkt war ein Wettlauf über die Stadionlänge von 600 antiken Fuß.
Das alles kam allgemein echt gut bei der Bevölkerung an und ließ die Anzahl der Disziplinen mit der Zeit immer weiter wachsen. Es kamen Sportarten wie Wagenrennen, Diskuswerfen, Ringkampf und noch viele weitere hinzu.

Die damaligen Regeln waren dabei mitunter etwas radikaler als die heutigen. So kam es vor, dass bei Verstößen wie einem Frühstart der Athlet gerne mal mit einem Stock verdroschen wurde. Strafe muss halt sein! Ich frage mich gerade, was wohl Jürgen Hingsen 1988 in Seoul dazu gesagt hätte!?
Zudem überlebten einige Athleten die Spiele nicht, da Sportarten wie Ringkampf oder der besonders publikumswirksame Allkampf (Pankration) mitunter erst durch den Tod des Gegners entschieden wurde, da dieser mitunter vorher einfach nicht aufgeben wollte.
Außerdem galten alle Teilnehmer, die nicht den ersten Platz belegt hatten, in der Bevölkerung als absolute Volks-Loser und konnten sich erst mal nicht mehr in der Öffentlichkeit blicken lassen.

„wir sind dann mal da“, sagten die Römer

Im Jahr 148 v. Chr. machten sich dann ungefragt die Römer in Griechenland breit und veränderten dort eine ganze Menge. Unter anderem wurden auch die Olympischen Spiele „römisiert“, bis sie letztendlich im Jahr 393 n. Chr. durch Kaiser Theodosius offiziell komplett verboten wurden.

1766 wurden die antiken griechischen Sportstätten zufällig wiederentdeckt, was nicht nur Archäologen, sondern auch Sportler begeisterte und den olympischen Gedanken in deren Köpfen und damit gleichzeitig eine Menge Träume auslöste. Diese Träume führten 1896 in Athen zu den ersten neuzeitlichen Olympischen Spielen, welche vom französischen Historiker, Pädagoge und Sportfunktionär Baron Pierre de Coubertin ins Leben gerufen wurden.
Der Rest ist Geschichte.

1924 kehrte der olympische Winter ein

Die neuzeitlichen Olympischen Spiele finden, ebenso wie ihr antikes griechisches Vorbild, bekanntermaßen alle vier Jahre statt. Übrigens sind die Olympischen Winterspiele eine spätere Erweiterung der Sommerspiele. Sie wurden im Jahr 1924 als parallele Veranstaltung eingeführt und werden seit 1994 mit einem zweijährigen Versatz ausgetragen.

Wenn sich an den jeweiligen Austragungsorten die weltbesten Athleten treffen, um zu zeigen, was sie können, schaut quasi die ganze Welt zu! Ich als Kater finde das jetzt nicht ganz so spannend, was dich vermutlich nicht wundern wird, aber ich bin ja auch kein Maßstab für Menschen. Wobei natürlich auch nicht jeder Mensch zwingend die Olympischen Spiele interessant findet. Eine typische menschliche Eigenschaft ist ja die unterschiedliche Interessenlage eines jeden einzelnen. Und das ist auch gut so.

Eine Olympiade ist immer eine Frage der Zeit

Jetzt ist es so, dass auch gerne mal das schnelle Wort Olympiade für dieses Sportereignis verwendet wird. Ich höre das immer wieder, wenn sich Menschen darüber unterhalten. Es fallen Sätze wie „Ich sehe mir die Olympiade heute im Fernsehen an“ oder „Max Musterkater hat sich gestern beim Speerwerfen qualifiziert und nimmt dieses Jahr an der Olympiade teil“.

Tatsächlich hat sich dieses Wort als Synonym für die Olympischen Spiele sogar schon in der Antike eingebürgert. Und im Grunde weiß jeder, was eigentlich damit gemeint sein soll. Das macht es aber trotzdem nicht zum richtigen Wort an dieser Stelle. Würde man nämlich eine Olympiade in ihrer eigentlichen Bedeutung meinen, dann wäre es eine verdammt langweilige Angelegenheit, wenn man sie sich im Fernsehen anschaut. Denn tatsächlich ist eine Olympiade nicht diese faszinierende Veranstaltung, die eben alle vier Jahre stattfindet, sondern der Zeitraum dazwischen.

Ja, richtig! Möchte man sich eine Olympiade anschauen, sieht man nur … Zeit!

Richtiges Zählen will gelernt sein

Wenn du das weißt, kannst du damit auch erklären, warum im Jahr 1936 die Olympischen Sommerspiele in Berlin die Spiele der XI. Olympiade und die nächsten Olympischen Sommerspiele im Jahr 1948 in London die Spiele der XIV. Olympiade waren, obwohl dazwischen während des 2. Weltkriegs aus wohl nachvollziehbaren Gründen keine Olympischen Spiele stattgefunden hatten.

Das gilt aber nur für die „traditionellen“ Sommerspiele, da sich die Macher der Winterspiele überlegt hatten, diese Spiele fortlaufend zu nummerieren und nicht die dazwischenliegenden Olympiaden.

Übrigens fängt eine Olympiade neuzeitlich mit dem Beginn des Jahres an, in dem Olympische Spiele stattfinden und enden entsprechend am Ende des letzten Jahres, bevor die nächste Olympiade anfängt. Das war nicht immer so. In der Antike wurde immer der Anfang der Olympischen Spiele als Bezugspunkt genommen.

Jede Medaille glänzt gewaltig. Wir haben nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen.

Andreas Linger

Aber im Grunde ist das auch nicht so wichtig, denn entscheidend ist ja eigentlich der olympische Gedanke, der hinter allem stehen sollte.
Leider wird dabei oft vergessen, dass sich Pierre de Coubertin neben einem fairen sportlichen Wettkampf zwischen den Nationen dieser Welt auch mehr Frieden zwischen den Menschen wünschte. Seine Idee war, durch die Olympischen Spiele und dem eigentlich dazugehörigen Olympischen Frieden die internationale Verständigung zu verbessern und nationale Egoismen zu überwinden. Er hielt es für sinnvoller, sich in sportlichen Wettkämpfen friedlich miteinander zu messen und nicht auf dem Schlachtfeld.

Und genau das sollten wir alle im Auge behalten. Findest du nicht auch?

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